Egerländer begrüßen den Mai

Sing- und Tanzgruppe beim Mai-Nachmiitag - (c) 2015 Hans-Jürgen Ramisch

„Kleinere“ Sing- und Tanzgruppe beim Mai-Nachmittag –
(c) 2015 Hans-Jürgen Ramisch

Mai-Nachmittage der Egerländer sind eine fröhliche Veranstaltung. Im Programm zeigten die Tänzer aus Dillenburg, Herborn und Braunfels gemeinsam den Egerländer Tanz „Schäi(n) Lustigh“ (Schön lustig), die ostpreußische „Natanger Polka“ und den „Jägerneuner“. Die Mai-Lieder erfreuten Jung und Alt. So sangen alle Teilnehmer „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ oder „Grüß Gott du schöner Maien“. In einer äußerst kurzen außerordentlichen Hauptversammlung zu Beginn der Veranstaltung wurde Maria Schwab zur stellvertretenden Kulturwartin gewählt.

„Die Zahl „3“ im Egerländer Volksglauben und Volksbrauch, im Sprach- und Spruchgut“ stellten Landeskulturwartin Gerlinde Kegel (Herborn) und die Dillenburger Kulturwartin Hilda Hain vor. Allgemein tritt die „3“ beispielsweise in Dreibein, Triathlon und in der Dreifarbenlehre auf. In Redensarten, Märchen, Liedern, Operetten kennen wir alle als Beispiele die „Dreigroschenoper“, das „Dreimäderlhaus“ oder auch „drei Wünsche frei“.  Die „3“ tritt sowohl im Heidentum (Dreifaltigkeitsgöttin) und in der christlichen Zahlensymbolik auf (Heilige Familie, Heilige Drei Könige, Auferstehung am dritten Tag). Der Volksglaube und die Redensarten im Kulturgut der Egerländer stehen da in nichts nach. Es werden „Dra Kreizla g´måcht“ oder auch „Dra Vaterunser bett“. An kirchlichen Feiertagen, Namenstagen, an Hochzeiten und Beerdigungen, mit Kinderreimen und Liedern („Drei Schneida“, „Drei Dackl“ oder „Da Driefouß“) konnten uns beide viele Beispiele vorstellen. Am bekanntesten waren die „Fosnat“ und die „Kirwa“, die an deren Hochtagen „3 Togh gfeiat“ wurden.

Kleine Tanzgruppe am Mai-Nachmittag der Gmoi Dillenburg - (c) 2015 Hans-Jürgen Ramisch

Kleine Tanzgruppe am Mai-Nachmittag der Gmoi Dillenburg – (c) 2015 Hans-Jürgen Ramisch

Tradition ist in dieser Veranstaltung auch die Wahl der Mai-Königin. Inge Diehl aus Burbach hatte in diesem Jahr die Krone auf. Der für den Sommer angedachte gemeinsame Ausflug der Gmoin von Herborn und Dillenburg zum Kloster Eberbach wurde von Gerlinde Kegel kurz vorgestellt. Mit einem umfangreichen Kuchenbuffet klang der Nachmittag aus.