Bräuche und Redensarten von Maria Lichtmess bis zum Josefitag (Josefstag) waren das Schwerpunktthema beim Frühlingskaffee der Egerländer Gmoi Dillenburg. Das wohl wichtigste Ereignis im Frühjahr war der Grenzgang, um sich zu überzeugen, dass der Grenzverlauf noch seine Richtigkeit hatte. Schließlich markierten früher auch Besonderheiten in der Natur, wie Bachläufe oder Bäume, den Flurverlauf. Fasching wurde im Egerland nur an drei Tagen gefeiert, dann aber meist mit einem Ball an jedem Abend.
Zu Maria Lichtmess konnten Dienstboten die Stellung wechseln, erklärte Kulturwartin Hilda Hain in ihrem Vortrag. Der heilige Josef ist der Namensgeber für viele Vornamen, wie z.B. Sepp, Jupp, Josefine oder Finerl. Wenn die Josefsstürme vorbei waren sollte der Frühling kommen. Deswegen wurde zum Josefitag am 19. März das Spinnrad auf den Speicher geräumt und das Federnschleißen eingestellt. Nach einer lebhaften Diskussion über die Egerländer Bräuche konnten die Gäste das umfangreiche Kuchenbuffet genießen.

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