Seit 65 Jahren gibt es die Eghalanda Gmoi z´Kelsterbach. Uwe Rolle, seit dem vergangenen Jahr als Nachfolger von Monika Kasper Vüa(r)stäiha der Gmoi, freute sich am Sonntag, dem 5. Mai, rund 150 Gäste zum Heimatnachmittag im Fritz-Treutel-Haus begrüßen zu können.

Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken begann um 14.30 Uhr das offizielle Programm. Acht Fahnenträger des Landesverbandes sowie der Fahnenträger der Kolpingfamilie übernahmen die Spitze des Einmarschs, dem nahezu alle Trachtenträger folgten. Es bot sich den übrigen Besuchern ein imposantes Bild vor der Bühne.

In seiner Begrüßungsrede ging Uwe Rolle kurz auf die Gründung der Gmoi vor 65 Jahren ein. Wie bei allen Gmoin, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden, stand zunächst das Leid der Vertreibung in der Gemeinschaft erträglicher zu machen, im Vordergrund. Heute sind die Erhaltung des Kulturguts und die Pflege des Brauchtums wichtige Aufgaben. Gut besuchte Veranstaltungen „… lassen erkennen, dass uns Egerländern die Integration in unsere jetzige Heimatstadt Kelsterbach gelungen ist.“ Etwas Wehmut klang an, als er die Zukunft betrachtete. Zu wenige aktive Mitglieder gestalten die Gmoi-Arbeit, ein Problem, dass sich in den meisten Gmoin in Hessen und Deutschland ähnlich wiederfindet.

Landes-Kulturwartin Gerlinde Kegel (Gmoi Herborn) übernahm die Grußworte des Landesverbandes Hessen der Eghalanda Gmoin. Sie stellte die Aktivitäten der Gmoi, besonders unter ihrem langjährigen Vüa(r)stäiha Eduard (Edi) Fenkl heraus.

Ein buntes Begleitprogramm füllte den Nachmittag. Den Auftakt an heimatlichen Klängen übernahm die Singgruppe von Kelsterbach unter der Leitung von Daniel Schmidt. „Vetta Hannas“ und „As´n Eghaland bin i“ wurden gekonnt vorgetragen. Der Egerländer Volkstanzkreis der Gmoin Herborn, Dillenburg, Braunfels und Hungen zeigte sein Können mit vier Tänzen. Die Tanzpaare präsentierten den Egerländer Walzer“, den „Marschkonter“ u.a. Die Egerland-Jugend Offenbach sowie die Sing- und Tanzgruppe übernahmen fünf Tänze. Dazu gehörten der hessische Tanz „Windmüller“ und der Egerländer Tanz „Klodrauer Roja“ Begeistert wurde der „Schustertanz“ von den jüngsten Gästen des Nachmittags, Laura und Miriam Domes mit Verstärkung aus der Egerland-Jugend, aufgenommen. Die Singgruppe der Gmoi Hofheim präsentierte sich mit drei Liedern. Zum Abschluss brachte der Ehren-Vüa(r)stäiha Edi Fenkl, der über 30 Jahre die Geschicke der Gmoi geleitet hatte, noch ein Gedicht in Eghalanda Mundart zu Gehör.

Ein Garant für die gute Musik an diesem Nachmittag waren wie immer die „Original Kaiserwald Musikanten“ aus Offenbach unter der Leitung von Wolfgang König. Sie brillierte mit Egerländer Weisen und gesungenen Stücken.

Bericht und Bilder (c): Hans-Jürgen Ramisch, Öffentlichkeitsarbeit Landesverband Hessen (gekürzte Fassung des Originalberichts)