Mitglieder des Egerländer Landesvorstands nehmen an der Eröffnungsfeier der neuen Dauerausstellung im Haus Sterzhausen teil.

Das Haus Sterzhausen im Freilichtmuseum Hessenpark informiert bereits viele Jahre über die Geschichte der Heimatvertriebenen. Jetzt wurde die Dauerausstellung „Vertriebene in Hessen, Ankunft und Integration nach 1945“ völlig überarbeitet und am 6. April mit einer Feierstunde eröffnet.
Der Leiter des Hessenparks, Jens Scheller, freute sich über die zahlreichen Gäste im fast überfüllten Saal des Hotels im Hessenpark. Ein ausführliches Grußwort, verbunden mit dem Dank an die Gestalter der neuen Ausstellung, gab es von Andreas Hofmeister, MdL und Beauftragter der Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. Das abschließende Grußwort sprach Frank Sürmann als Vorsitzender der Stiftung Vertriebene in Hessen.

Ulrike von Bothmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin, übernahm die Darstellung der Ausstellung. Die Reise beginnt im Erdgeschoß des Hauses Sterzhausen mit der Begrüßung durch Margarethe, ein imaginäres Mädchen aus Sterzhausen, dass in diesem Haus gelebt haben soll. Sie will sich über die neu angekommenen Menschen informieren. Es folgen Informationen über die Siedlungsgebiete im Osten und die Flüchtlingslager bzw. Erstankunfts-Möglichkeiten. Die Vorbehalte in der Bevölkerung gegen die Vertriebenen werden ebenfalls dargestellt. Gezeigt werden Raumausstattung, viele Informationstafeln, Tondokumente und anderes mehr. Auch eine Unterländer Tracht aus dem Egerland hat den Weg in die neue Ausstellung geschafft.

 

Wie haben die Menschen es geschafft, in Hessen Fuß zu fassen? Wie ist die Integration gelungen? Hier gibt die Ausstellung zahlreiche Antworten. Am Beispiel der Glasindustrie, die in Spitzenzeiten (1951) 64 Betriebe im Taunus hatte, und der Musikinstrumentenindustrie in Nauheim werden zwei Wirtschaftszweige mit Vertriebenenhintergrund dargestellt. Hier schließt sich der Kreis zur Eröffnungsveranstaltung. Magnus Nielson, Solofagottist des Helsingborg Sinfonieorchesters, umrahmte das Programm gekonnt musikalisch und demonstrierte den schönen Klang eines Püchner-Holzblasinstruments.

Fazit: Eine sehenswerte, informationsreiche Ausstellung. Sie erinnert Vertriebene und ihre Nachkommen. Sie informiert alle Besucher über die historische Bedeutung und die Realität von Vertreibung und der nachfolgenden Integration in Hessen.

Der Bedeutung der Ausstellung angemessen haben mehrere Mitglieder des Landesvorstandes der Egerländer Gmoin in Hessen in Tracht an der Eröffnungsfeier teilgenommen: Landesvüarstäihare Gerlinde Kegel, stv. Landesvüarstäiha Wolfgang Jordan, Schriftführerin Sibylle Jordan, Trachtenwartin Gudrun Ramisch und Pressewart Hans-Jürgen Ramisch.

Bericht und Bilder: Hans-Jürgen Ramisch