Schwibbögen bringen Licht in die dunkle Jahreszeit

Auf der Weihnachtsfeier der Egerländer Gmoi Dillenburg mit Gästen aus der Egerländer Gmoi Herborn waren „Schwibbögen“ das Thema des Tages. Kulturwartin Hilda Hain gelang es, den Bogen von den Anfängen um 1740 (Johanngeorgenstadt) bis in die heutige Zeit zu spannen. Generell steht die erzgebirgische Bergmannstradition im Vordergrund. Auch viele Orte im Egerland waren mit Bergbau verbunden, der dort ca. 1991 komplett eingestellt wurde. Die Bedeutung des Lichts ist für Bergleute aufgrund der Arbeit unter Tage besonderes groß.

 

Ursprünglich wurden Schwibbögen, auch als Lichterbögen bezeichnet, aus Metall gefertigt. Heute steht eher Holz (Birke, Pappel) als Material zur Verfügung. Das bekannteste Motiv ist der Schneeberger- oder Schwarzenberger Lichtbogen. Zwei Bergleute als Wappenträger, dazu ein Schnitzer und eine Klöpplerin symbolisierten die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung in diesem Motiv (siehe Foto). Weitere Motive waren Krippen, Märchen, Gebäude (z.B. die Dresdener Frauenkirche) usw. Der größte begehbare Schwibbogen ist das Eingangsportal des Dresdener Striezelmarkts.

 

Begleitend zum Thema gab es eine kleine Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus Eibach. Dort waren 13 verschiedene Schwibbögen bei weihnachtlicher Beleuchtung zu bewundern. Zum Rahmenprogramm gehörten Weihnachtslieder in Hochdeutsch („nach der Schrift“) und in Egerländer Mundart, Gedichtvorträge von Hilda Hain und Katharina Ramisch sowie eine von Sonja Gebauer-Schwab und Maria Schwab vorgetragene Weihnachtsgeschichte.
Fotos und Bericht: Hans-Jürgen Ramisch